Ausstellungsarchiv
Jan Langer & Anna Zadra
46° 40‘ 14‘‘ North, 11° 9‘ 35‘‘ East
28.11.2024 – 06.01.2025
In der zweiten Ausstellung der von Ursula Schnitzer kuratierten Reihe Mamming Now gestern-heute-morgen haben sich Anna Zadra und Jan Langer mit dem Terrassengarten des Museums auseinander gesetzt. Morphologie, Architektur und Vegetation werden zum dritten Dialogpartner, die Geolokalisation, 46° 40′ 14“ North, 11° 9′ 35“ East wurde als Ausstellungstitel.
Autorenbegegnung mit Mary de Rachewiltz – Palais Mamming, 9.7.2024, 17.00 Uhr
Anlässlich ihres 99.en Geburtstages erschien die Gesamtausgabe ihrer italienischen Gedichte Processo in verso (Bertoni editore). Einführung in das Werk der Dichterin durch Prof. Massimo Bacigalupo, Angloamerikanist und Übersetzer, em. Prof. Universität Genua. Mary de Rachewiltz las anschließend einige ihrer Gedichte. Musikalische Begleitung durch Marcello und Clemens Maria Fera.
AKTE VON GINA KLABER THUSEK
12.4.2022 – 15.8.2023
Die Bildhauerin Thusek kam zu Beginn des Zweiten Weltkrieges nach Meran und blieb bis an ihr Lebensende hier. Nach ihrem Tod hat das Palais Mamming Museum ihren sehr umfangreichen Nachlass übernommen. Das Interessante an der Künstlerin ist vor allem ihre Vielseitigkeit, weil sie als Modeschöpferin, Bildhauerin und Porträtistin gearbeitet hat.
Ein bedeutender Aspekt sind die vielen Akt-Zeichnungen, die sich im Nachlass befinden und das stete Bemühen der Künstlerin um Strichsicherheit und die Tendenz zu immer größerer Abstraktion belegen. Die kleine Ausstellung im Palais Mamming zeigt an die 20 Arbeiten, die einen Bogen spannen von den frühen Akademiezeichnungen bis zu fast abstrakten Bewegungsstudien. Die Zeichnungen ergänzt eine Skulptur, denn die eigentliche Berufung Klaber Thuseks war die Bildhauerei. Im Nachlass enthalten sind auch der vollständige Briefwechsel mit dem in London lebenden Bruder und die vielen Tagebücher. Sie geben uns Auskunft über die Absichten, Stimmungen, Erfolge und auch Depressionen der vor Energie stets sprudelnden Künstlerin bis ins hohe Alter.
MAKE IT NEW
8.7.2022 – 6.1.2023
Legér, Ernst, Brâncuși, Gaudier-Brzeska, Bartolini, Plattner, Fellin und Kuperion sind nur einige Namen der vielen Künstler, die in dieser Ausstellung zu sehen sind. Sie führen uns in eine kulturelle Epoche, die von Umbrüchen und Veränderungen geprägt wurde und letztendlich die Geburt des Modernismus in der Kunst und in der Literatur einleitete.
Diese Künstler teilten mit Ezra Pound (1885 – 1972) seine Gedanken über die „schwierige Schönheit“ der Kunst und der Dichtung; die Werke, die wir hier ausstellen sind von Pound beeinflusst, ihm gewidmet oder aus der Zusammenarbeit mit dem amerikanischen Dichter hervorgegangen. Make It New – Dieser Wahlspruch, ein Zitat aus einem historischen, chinesischen Text, wurde von Pound zum ersten Mal 1928 verwendet, obwohl sein gesamtes Schaffen von Anfang an von diesem Credo geprägt war. Wo immer sich der amerikanische Dichter aufhielt, wirkte er wie Hefe im Teig: in London vor dem Ersten Weltkrieg, in Paris Anfang der 1920er Jahre, aber auch später in Rapallo oder im Meran der Nachkriegszeit.
ARTISTS FOR MERAN
Kunsterblich
19.11.2021 – 6.1.2022
Die Initiative Artists for Merano wurde im Frühjahr 2020 ins Leben gerufen, als die Corona-Pandemie gerade in vollem Gange war.
Das Kulturamt der Stadtgemeinde Meran hat die Meraner Künstlerinnen und Künstler aufgerufen, an einem „Call for Artists“ teilzunehmen, um der Stadt in dieser schwierigen Zeit eine Botschaft der Hoffnung und Zuversicht zu überbringen. Die zwanzig ausgewählten Werke wurden kurz darauf in allen Stadtteilen an den Dreiecksäulen, die die Bevölkerung über die laufenden Kulturveranstaltungen informieren, ausgestellt. Die Beteiligung an der Initiative war außerordentlich groß und 55 Werke waren dann in einer Gruppenausstellung im Palais Mamming zu sehen. Auf dieser Weise konnten wir den Künstlerinnen und Künstlern für ihre wertvolle Arbeit danken und gleichzeitig die künstlerische Vielfalt unserer Stadt hervorheben.
MAMMING FOR ARTISTS
13.05. – 19.09.2021
Kunst nicht nur zu präsentieren, sondern in schwierigen Zeiten auch zu fördern, ist uns eine Herzensangelegenheit.
Mit Mamming for Artists haben 40 Meraner Künstlerinnen und Künstler jeweils eines ihrer Werke in den Räumen des Museums ausgestellt. Sämtliche Bilder standen auch zum Verkauf.
TRIO RIDENS
Satire und Ironie von Eduard Thöny,
Paul Flora, Peppi Tischler
2.10.2019-5.1.2020
Karikaturisten blicken tief und zeichnen schräg. Eduard Thöny, Paul Flora und Peppi Tischler eint die Heimat Tirol und der Tiroler Humor.
125 Jahre Tiroler Karikaturgeschichte in mehr als 200 Zeichnungen umspannte die Ausstellung mit dem täuschend richtigen Titel „Tryol lacht“. Er erinnert an Trio und Triole. Die drei sind Vinschgauer, sprich „Vintschger“. Eduard Thöny kam schon als Kind nach München, Paul Flora nach Innsbruck. Peppi Tischler hielt die elterliche Tischlerei in Meran. Eduard Thöny zeichnete von 1896 bis 1944 für den „Simplicissimus“, Paul Flora entsagte 1971 der Tagesfron für „Die Zeit“ und stellte Clowns, Vogelscheuchen, Wüstlinge, Urtiroler, Richard Wagner, unglückliche Mädchen und stolze Frauen auf die Bühne seines komischen Welttheaters. Peppi Tischlers Alter Ego „Der Schnauzer“ lästert noch heute gegen die Politik von nah und fern.
MENDÍVIL PERÚ
Sammlung Gunther Erhart
14.11.2018–30.6.2019
Das Palais Mamming Museum organisierte in Memoriam Gunther Erhart, langjähriger ehrenamtlicher Direktor, eine Ausstellung zur peruanischen Künstlerfamilie Mendívil, die Krippen- und Heiligenfiguren aus seiner umfangreichen Kunstsammlung zeigte.
Die Figuren zeichnen sich durch überlange Hälse aus, die Assoziationen mit dem Lama wecken. Sie veranschaulichen auch die Verknüpfung von südamerikanischen Elementen mit europäischen Traditionen. Die verschiedenen Figurentypen werden bereits seit drei Generationen – die familiäre Kunstproduktion beginnt mit Hilario Mendívil (1929–1977) – in Gemeinschaftsarbeit geschaffen. Darstellungen wie die stillende oder die schwangere Madonna waren in den Fünfziger- und Sechzigerjahren für die peruanische Kunst revolutionär.
1317
Eine Stadt ordnet sich
14.7.–1.11.2017
Das 14. Jahrhundert ist in der Geschichte Merans eine Blütezeit.
Handel und Gewerbe florierten, einflussreiche kirchliche Institutionen entstanden. Die Nähe zur landesfürstlichen Residenz Schloss Tirol rückte die Stadt auf regionaler Ebene politisch ins Zentrum. Damals entstanden die ersten Gremien der Selbstverwaltung und mit der Stadtordnung vom 11. Juni 1317 hat sich Meran endgültig als Stadt im Rechtssinn etabliert. Die Ausstellung erinnerte an die Bedeutung Merans im Mittelalter und stellte die Stadtordnung ins Zentrum. Sie behandelte die Themen, die das mittelalterliche Meran charakterisieren: die Märkte, die Obrigkeit, die Stadtmauer und die Stadtviertel, Münzstätte und Leihbank, Feuer und Wasser als Segen und Bedrohung zugleich.
ADVENTUS
Krippen im Museum
17.11.2017–6.1.2018
Zur Adventszeit lud das Palais Mamming Museum zu einer Ausstellung, die den Krippen und weihnachtlichen Motiven in der sakralen Volkskunst gewidmet war.
Seitdem Franz von Assisi im Jahre 1223 in Greccio die erste lebendige Krippe schuf, entwickelte sich die figürliche Darstellung der Geburt des Herrn zu einem wichtigen Bestandteil der Tiroler Weihnacht. Die reichhaltige Krippensammlung des Meraner Stadtmuseums beherbergt Stücke, die vom hohen Niveau des lokalen Kunsthandwerks zeugen, darunter eine Krippe, die aus rund hundert geschnitzten Figuren besteht. Gezeigt werden zudem Ölbilder aus dem 17. und 18. Jahrhundert, auf denen Meraner Kirchen und Gebäude zu erkennen sind. Als Besonderheit gilt ein kleiner Altar, wo neben der Geburtsszene die beiden Volksheiligen Katharina und Barbara dargestellt sind. Volkskunst, Volksfrömmigkeit und die Frohbotschaft gehen in dieser Sonderschau eine vorweihnachtliche Symbiose ein.
FRANZ TAPPEINER
Kurarzt und Mäzen
14.6. – 30.8.2017
Franz Tappeiner (1816–1902) war eine der Schlüsselfiguren aus der jüngeren Geschichte Merans: über 50 Jahre lang wirkte er als Arzt und Berater im damaligen Gesundheitswesen, begleitete den Umbau des noch mittelalterlich geprägten Landstädtchens zum glanzvollen Kurort und krönte sein Lebenswerk mit der Stiftung des Tappeinerweges.
Die einmalige Höhenpromenade gehört längst zum Selbstverständnis der Passerstadt.Gemeinsam mit der Ausstellung ist außerdem das Buch Franz Tappeiner: Kurarzt und Mäzen / Medico e mecenate, erster Band der Reihe „Merabilia – Storia Meran/o Geschichte – Palais Mamming“ vorgestellt worden.
ICEBERG
Das verborgene Museum
20.4.–31.8.2016
Das Palais Mamming Museum ist die Spitze eines Eisbergs.
Die Dauerausstellung unseres Museums zeigte mehr als achthundert spannende und faszinierende Objekte – doch es gibt viel mehr: In unseren Depots werden über 100.000 Objekte verwahrt! Manche dieser Objekte sind rätselhaft, bezaubernd, geheimnisvoll. Jedes einzelne hat eine Geschichte, einen Charakter, eine Identität. Das Palais Mamming Museum ist ein Wissensspeicher, ein Kompetenzzentrum, ein Ort der Forschung, der Diskussion, der Kunst. Aber vieles davon passiert im Dunkel des Depots, des Archivs, unbemerkt von den Besucherinnen und Besuchern des Museums. Die Sonderausstellung ICEBERG – Das verborgene Museum, kuratiert von Conny Cossa, erlaubte einen Blick hinter die Kulissen des Palais Mamming Museum, sie zeigte ein Universum im Kleinen, die kondensierte Essenz der Stadt Meran und des Burggrafenamts.